Vereinigte Domstifter

Die Wurzeln der Vereinigten Domstifter reichen bis in das 10. Jahrhundert zurück, als Kaiser Otto der Große und seine Nachfolger die mitteldeutsche Region zwischen Unstrut, Saale, Harz und Elbe als Kernland ihres Königtums ausbauten und damit eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Europas schufen. Nach den Plänen Ottos des Großen wurden im Jahr 968 die beiden Bistümer Merseburg und Zeitz gegründet. 

Während die Merseburger Diözese nach kurzer Unterbrechung durch Kaiser Heinrich II. im Jahr 1004 neu begründet worden war, siedelte der Zeitzer Bischof mit seinem Domkapitel im Jahr 1028 in den neuen Bischofsitz Naumburg über. Im gleichen Jahr installierte man an der altehrwürdigen Zeitzer Kathedrale ein Kollegiatstift. Diese drei bedeutenden geistlichen Institutionen des Mittelalters (Domstift Merseburg, Domstift Naumburg, Kollegiatstift Zeitz), zu denen im 16. und 17. Jahrhundert noch die beiden Fonds des Zeitzer Kirchenkastens und der Zeitzer Prokuratur hinzukamen, überdauerten bis in das 20. Jahrhundert hinein als formal unabhängige Einzelinstitutionen. 

Bewahrer einer 1.000-jährigen Tradition

Als die verheerenden wirtschaftlichen Folgen des Ersten Weltkriegs und der Zusammenbruch des Preußischen Staates die Existenz der einzelnen Institutionen erneut gefährdeten, erfolgte 1935 eine tiefgreifende juristische Umwandlung zu Stiftungen öffentlichen Rechts unter einer gemeinsamen Verwaltung in Naumburg sowie unter einem einzigen Aufsichtsgremium: dem Vereinigten Domkapitel. 

Heute sind die Bewahrung des reichen kulturellen Erbes und die Beförderung aktueller gesellschaftlicher Leistungen Leitlinien der Stiftungsarbeit.

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